Petroman, eine ungewöhnliche Lampe von Graetz
Auf den ersten Blick, sieht sie aus wie eine 250-er Petromax mit blauer Haube. Das wäre ja schon ungewöhnlich genug.
Aber da ist noch viel mehr:
Irgendwer hat sich ein auffälliges Handrad einfallen lassen.
Der Rapid-Kipphebel funktioniert sehr gut und ist aufwendig konstruiert. Ob die Dichtung dauerhaft hält, kann ich noch nicht beurteilen.
Die Füllschraube ist nicht aus Metall, sondern aus einem Kunststoff, ich nehme an aus Bakelite. In der Mitte sitzt ein Ventil, das man herunterdrücken muß, wenn man den Druck ablassen möchte.
Wenn es ein Modell 807 gab, was gab es denn sonst noch?
Wie auch immer. Vergaser und Innenmantel sind völlig anders als bei den bekannten Petromäxen. Das Vergaseroberteil, die Mischkammer und die Düse sind viel zarter, sie erinnern an Colemanlampen. So ist die Petroman auch in erster Linie eine Benzinlampe, ein Schutzblech am Vergaser kann demontiert werden, dadurch soll mehr Hitze an den Vergaser abgegeben - und Petroleumbetrieb möglich werden.
Leider hat die Lampe keine Spiritusvorheizschale, interessant sind auch die Luftschlitze des Traggestells.
Etwas Werkzeug und ein Karton gehören zur Lampe. Die Handreinigungsnadel im original-verschlossenen Zubehörpäckchen wies ein PetromaX-Logo auf.
Leider ist das Etikett des Kartons an den Ecken leicht ausgefranst. Vielleicht bedeutet die Zahl, die man noch lesen kann, 1955? Ein Vergaseroberteil, wie das bei der Petroman eingebaute, wurde von Graetz 1954 patentiert.
Wer etwas über die Lampe weiß oder wer selbst eine solche Lampe hat: Bitte bei mir melden!
Auch der folgende Petroman Prospekt ist auf Februar 1955 datiert, so daß sich das Baujahr ziemlich sicher auf 1955 schätzen läßt.
Petroman Gebrauchsanweisung