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Das Bunsen'sche Fettfleckphotometer
Man benötigt ein Blatt Papier, das in der Mitte einen Wachsfleck hat.
Das Blatt wird mit Hilfe von Klemmen oder eines Rahmens senkrecht
aufgestellt. Beleuchtet man in einem völlig dunklen Zimmer das Papier von
der Rückseite stärker als von der Vorderseite, so erscheint der Fleck hell
auf dunklem Grund, von der anderen Seite betrachtet dunkel auf hellem Grund.
Stellt man gleichhelle Lichtquellen in gleichem Abstand auf beide Seiten des
Papiers, scheint der Fleck optisch zu verschwinden.
Man braucht nun nur noch eine Normlichtquelle mit der Lichtstärke 1 HK
(Hefner-Kerze). Einer gewöhnliche Haushaltskerze aus Paraffin mit 2 cm
Durchmesser und 2 mm Dochtdurchmesser kann man näherungsweise diesen Wert
zuordnen.
Diese Kerze wird in einem Abstand von z.B. 20 cm (2 dm) vom Papier
aufgestellt. Auf die andere Seite wird die zu messende Lichtquelle, z.B.
eine einfache Dochtpetroleumlampe aufgestellt. Dabei wird diese Lampe soweit
vom Papier wegbewegt, bis der Fleck auf dem Papier optisch zu verschwinden
scheint.
Die Intensität des Lichts nimmt im umgekehrten Verhältnis des Quadrats der
Entfernung ab. Die Lichtstärke läßt sich also nun recht einfach berechnen.
Papierabstand Normkerze (i) = 2 (20 cm)
Papierabstand Petroleumlampe (j) = 6 (60 cm)
Lichtstärke Petroleumlampe = x
x=(j*j)/(i*i)
x=36/4
x=9
Die gemessene Petroleumlampe hätte also eine Lichtstärke von etwa 9 HK.
Natürlich hält diese Methode heutigen wissenschaftlichen Anforderungen nicht
stand, aber zur groben Anschauung ist diese Art der Bestimmung der Lichtstärke sicherlich ausreichend.
Ausgegraben und fürs Internet aufbereitet durch Jürgen Breidenstein, STUGA-CABAÑA.
Weiterverwendung nur mit ausdrücklichem Einverständnis.
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